So schnell geht das dann, kaum sind die lieben Menschen
angekommen, da sind sie auch schon wieder weg. Und jeder Tag ist vollgepackt
mit tollen Sachen und man kommt zu sonst gar nix mehr als sich zu amüsieren.
Anna ist gut wieder in Berlin angekommen, konnte ich hören.
Und Birgit können wir auch wieder fröhlich in Hamburg vermuten.
Das Schöne an Besuchen ist ja, dass man immer etwas an
Unternehmungen einplanen kann, was man selbst noch nicht gemacht hat bzw. mit
dem man extra gewartet hat zur Besucherbespaßung.
So waren wir mit Birgit in Franschhoek, einem kleinen
Weinörtchen ca. eine halbe Stunde von Kapstadt entfernt. Eigentlich sollte es
zur Weinprobe gehen, mit Birgit kann man ja durchaus mal n Weinchen trinken,
aber als wir uns durch die vielen kleinen Lädchen auffer Hauptstraße gearbeitet
hatten, waren die meisten Weingüter schon geschlossen. So genossen wir also nur
die Aussicht auf die herbstlich gefärbten Weinberge und verschoben die Probe
auf die nächste Woche.
Außerdem war ich mit Birgit auf Robben Island. Wollten wir
eigentlich zu dritt machen, aber gerade an dem Sonntag hatte das Boot einen
Motorschaden und konnte nicht übersetzen. Kulanterweise konnten wir Tims Ticket
zurückgeben und Birgit und ich buchten also die Über- und dortige Rundfahrt für
einen Vormittag, an dem ich Spätschicht hatte. Der Plan ist auch soweit ganz
gut aufgegangen, nur kamen wir mit Verspätung morgens los, mussten statt des
Catamarans das alte Dampfschiff nehmen, kamen somit mit erheblicher Verspätung
an, und alles verschob sich arg nach hinten. Wir verpassten die planmäßige
Rückfähre um 12, mit der Ansage, dass das nächste Schiff um 2 ablegen würde.
Schichtbeginn bei der Arbeit war für mich eigentlich 12.30. Aber so konnte ich ja nur bei der
Arbeit Bescheid geben, dass ich noch etwas auf Robben Island festsitzen würde.
Der Aufenthalt dort war gegen alle Prognosen sehr gut. Man wurde erst mit dem
Bus über die Insel gefahren und bekam Hintergrundinfos zu Geschichte,
Verwendung und Bedeutung der Insel. Und danach gab es eine Führung durch einen
Teil des Gefängnisses mit einem ehemaligen Gefangenen. Must-See dabei die Zelle
von Nelson Mandela. Etwas albern schon, dass wir da im Grüppchen um die Tür zu
dieser 2m² großen Zelle geschart standen, die nun auch nicht anders aussah als
all die anderen Hundert Zellen im Trakt. Aber nun gut, so hat man das auch mal
gesehen. Und interessant wars nunmal. Nunja, und auf die Rückfahrt zum Festland
mussten wir etwas warten, aber so hatten wir einen ausgedehnten aber Spitzenblick
aufs Kapstädter Panorama und ich einen relativ kurzen Arbeitstag. A long walk
to freedom!
Am zweiten Wochenende war ein Wochenendtrip in die Karoo-Wüste
auf dem Zettel. Wir hatten ein Cottage mit Halbpension auf einer Farm
reserviert und Birgit und ich wollten am Samstag die Safari machen, die 2
Wochen zuvor Anna und Tim gemacht und für gut befunden hatten.
Auf dem Hinweg machten wir Halt bei einem Weingut (Backsberg
in der Nähe von Paarl), wo es so schön und pittoresque war, dass wir gleich
noch zum Mittag blieben. Damit fing die Völlerei für das Wochenende an.
Vergnügt fuhr ich mit den beiden gering angetüterten
Mitreisenden danach in die Wüste, schließlich über Stock und Stein, bergauf und
–runter, über holprige Kieswege und sandige Möchtegern-Straßen. Mit Einbruch
der Dunkelheit (so gegen halb 7 abends mittlerweile) rauchte es plötzlich aus
des Chicos (unser kleiner weißer Flitzer) linken Vorderradbereich und es stank
ganz unvergleichbar nach verbranntem Gummi. Birgit sprang gleich
geistesgegenwärtig aus dem Auto mit den Worten:“Alles raus, nehmt bloß alles
Wichtige raus“ und mir rutschte das Herz in die Hose als ich im letzten
Tageslicht die Umgebung auscheckte und feststellte, dass da außer Sträuchern
und Bergen und Sand nicht viel war. Und wilden Tieren natürlich, mit sehr
großem Hunger…
Aber Pfadfinder-Tim wusste zu berichten, dass die Farm
hinter der nächsten Kurve liegen musste und wir mit dem Auto nur noch den Berg
runterrollen müssten, und da wisse man sicher mit einem qualmenden Chico
umzugehen.
Dem war dann auch so. Auf der Farm angekommen, wurden wir gleich herzlich willkommen geheißen von Bill dem Farmbesitzer und seiner Frau Susan, zwei herrlich südafrikanische Menschen, mit dem dringenden Bedürfnis ihren Teil für eine entspannte, fröhliche Welt beizutragen. Bill kuckte sich gleich das Auto an und Susan hatte bereits das Abendessen fertig. Wir luden nur schnell unsere Sachen beim Cottage (ungefähr einen Kilometer vom Haupthaus entfernt, mittendrin im Nichts) ab, und bekamen eine Schnellanleitung von Bill, weil nämlich alle Elektrizität mit Solarenergie produziert und das Leitungswasser gefiltertes Regenwasser ist und es keine weiteren Stromquellen gibt, aber Petrollampen auch eine Spitzenlichtquelle sind. Tim fands gleich top (Pfadfinder eben), Birgit und ich waren da doch eher skeptisch, zumal ums Haus herum schwärzeste Nacht war.
Völlerei vol.2 gabs dann beim Abendessen. Obwohl wir die einzigen Gäste waren, wurde aufgefahren, als ob drei Rugbymannschaften verpflegt werden mussten. Und Hausherr und –dame waren immer drauf bedacht zu bemerken, dass wir doch gerne noch nachnehmen sollten und Dessert würde es auch noch geben. So gerne ich noch einen Verdauungsspaziergang nach dem Essen gemacht hätte, den Weg zum Haus wollte ich dann doch lieber im Auto zurücklegen, hatte Bill doch in gemütlicher Runde erzählt, was es nicht alles für Tiere gab, auf und um die Farm herum (Paviane, Bergleoparden, Schlangen…). Die Nacht schliefen Tim und – wie sich am nächsten Tag herausstellte – auch Birgit seelenruhig, so dass ich die einzige war, die die Trillionen Paviane und Leoparden gehört hat, die die gesamte Nacht ums Haus geschlichen sind.
Dem war dann auch so. Auf der Farm angekommen, wurden wir gleich herzlich willkommen geheißen von Bill dem Farmbesitzer und seiner Frau Susan, zwei herrlich südafrikanische Menschen, mit dem dringenden Bedürfnis ihren Teil für eine entspannte, fröhliche Welt beizutragen. Bill kuckte sich gleich das Auto an und Susan hatte bereits das Abendessen fertig. Wir luden nur schnell unsere Sachen beim Cottage (ungefähr einen Kilometer vom Haupthaus entfernt, mittendrin im Nichts) ab, und bekamen eine Schnellanleitung von Bill, weil nämlich alle Elektrizität mit Solarenergie produziert und das Leitungswasser gefiltertes Regenwasser ist und es keine weiteren Stromquellen gibt, aber Petrollampen auch eine Spitzenlichtquelle sind. Tim fands gleich top (Pfadfinder eben), Birgit und ich waren da doch eher skeptisch, zumal ums Haus herum schwärzeste Nacht war.
Völlerei vol.2 gabs dann beim Abendessen. Obwohl wir die einzigen Gäste waren, wurde aufgefahren, als ob drei Rugbymannschaften verpflegt werden mussten. Und Hausherr und –dame waren immer drauf bedacht zu bemerken, dass wir doch gerne noch nachnehmen sollten und Dessert würde es auch noch geben. So gerne ich noch einen Verdauungsspaziergang nach dem Essen gemacht hätte, den Weg zum Haus wollte ich dann doch lieber im Auto zurücklegen, hatte Bill doch in gemütlicher Runde erzählt, was es nicht alles für Tiere gab, auf und um die Farm herum (Paviane, Bergleoparden, Schlangen…). Die Nacht schliefen Tim und – wie sich am nächsten Tag herausstellte – auch Birgit seelenruhig, so dass ich die einzige war, die die Trillionen Paviane und Leoparden gehört hat, die die gesamte Nacht ums Haus geschlichen sind.
Am nächsten Morgen mussten früh aufstehen, weil die Safari
anstand und wir noch eine Dreiviertelstunde Weg vor uns hatten. Frühstück war
natürlich schon angerichtet (Völlerei vol.3), und einer von Bills Arbeitern
hatte nochmal einen Blick unter Chicos Haube geworfen und nichts Besorgniserregendes
gefunden. Also juckelten Birgit und ich los, mit einer eigentlich einfach
lautenden Wegbeschreibung zum Game Reserve in Kopf und dem GPS vor Augen. Der
Weg zog sich dann, wieder holprige Schotterwege, und das GPS führte uns an ein
einsames Tor, welches natürlich gut verschlossen und in keinster Weise das
Eingangstor zum Game Reserve war. Also orientierten wir uns an aufsteigenden
Staubwolken von entfernt fahrenden Autos und Wegbewuchs und fanden auch die richtige Abzweigung. Mit
zwanzigminütiger Verspätung kamen wir an und gesellten uns zu der insgesamt 6
köpfigen Safarigruppe.
Zu sehen gabs dann ordentlich was. Neben den fast schon
langweilig empfundenen Springböcken und Gnus und Zebras gab es noch Nashörner
(in allernächster Nähe zum Safarijeep), Flusspferde, Giraffen, Löwen, Geparden
und Strauße. Büffel und Leoparden haben wir leider nicht gesehen (aber letztere
hatte ich ja nu auch zu Genüge schon in der Nacht erlebt!). Ein tolles
Erlebnis, welches mit einem ausgiebigen Mittagsbuffet (Völlerei vol.4)
abgeschlossen wurde.
Zurück auf der Farm, machten wir noch einen kleinen
Spaziergang, und bei Tageslicht war diese auch recht imposant und bei weitem
angenehmer als bei Ankunft erwartet.
Die "Auffahrt" der Farm, vom Eingangstor aus gesehen; bei dem Mast ist das Haupthaus und beim vorderen Bergknubbel lag unser Cottage (so ungefähr jedenfalls) |
Unser dann doch ganz schnuckeliges Cottage "Grysbok" |
Abends hatte Bill schon ein Braai vorbereitet, welches wir
unter dem unfassbar vollen und sternschnuppenspuckenden Sternenhimmel genossen.
Das Essen war wieder ne Wucht und bestand wieder zum größten Teil aus Sahne, Ei
und anderen typisch afrikaansen Zutaten (Völlerei vol.5).
Diese Nacht schlief auch ich wie ein Stein (hehe) und die „wilden“
Tiere konnten mich mal gernhaben.
Sonntag begannen wir mit einem ausgedehnten Frühstück auf
gute englische Art (Speck und Würstchen und Omelette und Pilze), mit
selbstgebackenem Brot (Susan benutzt eine umgebaute Schubkarre, die im
richtigen Winkel zur Sonne gerichtet wird, als Backofen) und selbstgemachten
Marmeladen (Völlerei vol.6).
Abschluss des Ausflugswochenendes sollte eine Wanderung zu
den zu der Farm gehörenden Höhlen mit jahrtausendalten Höhlenmalereien
darstellen. Dabei kamen auch Birgits mühsam angeschleppte Wanderstiefel zum
Einsatz, als wir unter der Leitung von Bill und einem der 8 Hunde über Felsen
kletterten und durch Gestrüpp und sonstigen Wüstenbewuchs stapften. Wir
besuchten drei Höhlen, wo es Malereien und damit Zeugnisse des Lebens dort vor
mehr als 1000 Jahren gibt. Am selben Nachmittag hatte sich eine Gruppe
Historiker und Paläontologen angekündigt, die eben diese Bilder genauer unter
die Lupe nehmen wollten, und jetzt wahrscheinlich noch einiges mehr berichten
können darüber, als es Bill sowieso schon konnte.
Benga, der Hund, ich und die Malereien |
Am späteren Nachmittag verließen wir Bill, Susan, Farm und Wüste,
mit dem Ziel Tulbagh, einem kleinen hübschen Städtchen auf dem Rückweg nach
Kapstadt. Hier aßen wir ein frühes Abendessen (Völlerei vol.7), welches quasi Birgits
Aufenthalt abschließen und abrunden sollte. Für umgerechnet 40 Euro insgesamt
hatten wir alle 3 eine gute und leckere Hauptmahlzeit, eine Flasche lokalen Weißwein
für Birgit und Tim und eine Traubenschorle für mich. Jammi.
Dann brachten wir Birgit zum Flughafen und kamen am späten
Abend gut genährt und wohl erholt zuhause an.
Das war eine schöne Zeit mit dir, Birgit!
Das Hugenotten-Denkmal, Birgit und ich in Franschhoek |
Jetzt gewöhnen wir uns wieder an den Alltag, waren am
Freitag mal endlich im Stadion zum Fußball (Ajax Cape Town vs. Orlando Pirates
aus Soweto, Johannesburg, 1-1 und das ganze Stadion war für die Pirates…) und
heute stand das Cheese-Festival auf der Ausflugsliste. Kollegin Ritzmann holte
uns ab und wir wunderten uns zu dritt über die scheinbare Vorliebe der
Südafrikaner für Ziegenkäse und die immer wieder komische Darstellung von
vermeintlich verkaufsfördernden Produktbezeichnungen.
Jetzt wird noch ein wenig geschlenzt auffer Couch, bevor
morgen eine neue Woche losgeht. Und dann is auch schon Mai…
Und damit ihr auch wisst, mit wem ihr es bei meinem Arbeitgeber
so zu tun habt, kommt hier der niegelnagelneue Internetwerbefilm. Minute 2,
Sekunde 56!!! Eigentlich hatte ich ja auch mein schönstes Fotolächeln aufgelegt
und durfte den deutschen Text für die Weight Watchers-Abteilung vortragen, aber
plötzlich hat sich WW dagegen entschieden, dass ihr Name in diesem Filmchen
genannt werden darf. An mir hat es aber nicht gelegen, sagte der Chef. Jaja…
Also dann,
Stine