Freitag, 28. September 2012

Herbstlich feurig rot!

2C! Und Bodenfrost heute nacht! Dieserer Sommer ist wirklich vorbei.
Elliot und ich waren gestern ein wenig in herbstlich/sonnigem Wetter spazieren, und ich bin nachmittags noch etwas mit ihm Fahrrad gefahren (zur Red Hen Bakery in Middlesex, wo ich wegen eines bicycle benefit Aufklebers auf meinem Helm eine gratis Tasse Kaffee bekommen und dann noch Brot gekauft hab). Hier sind mir das erste Mal die wirklich schon sehr herbstlichen Farben an den Bergen aufgefallen.
Hier ein paar Fotos aus der Umgebung.

Montpelier's State Capitol

Camel's Hump



Ausserdem schlaeft Elliot nun schon seit fast zwei Wochen in seinem eigenen Zimmer! Ohne Pucken, und in seinem eigenen Pyjama! In nem echten grossen (nun ja) Kinderbett! Ich gratuliere, und muss bemerken, dass es wirklich besser so ist, fuer alle Beteiligten. Hier ein paar PJ-Fotos.

Monster PJs

Toy basket - score!
Ach ja, und krabbeln kann er wie verrueckt. 


Am Sonntag plane ich mit Anthony zusammen den Fall Classic Brevet zu fahren, 200km auf herbstlichen Landstrassen Vermonts, entlang der Berge, nicht zu steil, aber auch nicht voellig flach. Mal sehen, bisher stehen die Chance auf Schauer um die 50%, und Temperaturen sollen wohl so um die 15C liegen. Mal sehen ob das was wird, oder ob wir doch die Option des Kaffees auf der warmen Couch vorziehen....
Heute habe ich auf Christian Beitz' Anraten hin (und weil es in Montpelier keinen richtigen asiatischen Laden gibt) Sriratcha Hot Sauce selber gekocht! Wow, da hackt man einen Haufen Chilischoten klein, und kocht die dann mit Salz und Zucker in Essig, erinnert sich hoffentlich daran, sich in den naechsten 24h nicht im Auge zu puhlen, und pueriert das ganze dann zu einer feinen rot/orange/feurigen Sauce....
Feurig boese! 


Als dann, in diesem Sinne: einen schoenen Start in einen hoffentlich roten, farbenfrohen Herbst. Hier faengt es auf jeden Fall schon an! "We'll come back, for Indian Summer."


Mittwoch, 19. September 2012

... nach Pankow war sein Ziel.

Heute war der wohl kaelteste Tag bisher diesen Sommer (mit grade mal 12C). Nicht wirklich bitterkalt, doch etwas frischer als sonst. Im Gegensatz zu gestern allerdings nicht den ganzen Tag Regen, sondern strahlend blauer Himmel und Sonnenschein. Da bin ich doch schnell mal mit Elliot los, und habe mich auf dem Rad und Anhaenger aufgemacht, den Berlin Pond zu umrunden. Dieser liegt ein gutes Stueck hoeher etwas suedlich von Montpelier, und man kann sehr entspannt auf den Strassen (Feldwegen) rundrum radfahren.

Zusaetzlich habe ich dann noch ein paar Fotos vom sich immer deutlicher ankuendigenden Herbst und seinen Farben gemacht. Seht selbst.




 Der Berlin Pond liegt wie gesagt auf dem Berg, ueber den Daechern Montpeliers, und angeln, bootfahren, schwimmen etc. ist verboten, da es sich um die Haupttrinkwasserquelle der Stadt handelt.
 Elliot ist sofort (die ersten 6 km sind quasi nur bergauf, und daher doch eher langsam) eingeschlafen, und hat auch nur immer mal hochgekuckt, wenn ich angehalten habe, um ein paar Fotos zu machen. Hier ist die Strecke,, mit Hoehenmetern, fuer die die's interessiert: (nur mal auf 'metric' umschalten fuer km-Angaben)
http://www.gmap-pedometer.com/?r=5672265
 Die Strassen - sobald man es nach oben geschafft hat - sind meist flach und nicht zu holprig. Ausblicke (und Strassen) wie hier sind fuer Vermont mehr als typisch und gibt es hier zuhauf.


 Einer meiner Lieblingsaussichten ist wohl diese hier. Der Blick nach Osten, sehr idyllisch, mit Kuhweide, Baeumen, Bergen soweit das Auge reicht. Aber faehrt auch erstmal etwas bergauf (so 5km), um hier her zu kommen.

Dienstag, 18. September 2012

Mobil, mobiler - und ab dafuer in den Herbst!

Wir haben hier in den letzten drei Wochen eine wahre Mobilitaetsrevolution erleben duerfen! Das ganze fing ja schon mit dem Laufbuggy an, vor gut zwei Monaten, als ich ihn dort reinsetzte und somit dazu 'verpflichtet' war, morgens fuer ne halbe Stunde mit ihm laufen zu gehen. Das hat meine Tage damals schon gaenzlich verwandelt.
Seit etwa zwei Wochen kann Elliot ziemlich gut krabbeln und ist somit 'auf und davon zu neuen Ufern'! In unserem Haus ist nix mehr vor Inspektion, Tasten, Lutschen, Verschlucken, ... sicher. Aber innerhalb von ein paar Tage war er merklich mehr damit zufrieden, auf dem Bauch zu liegen, und schwupps, auch auf die Knie und losgerobbt und gekrabbelt. Anfangs ging es um die so schoen knisternden vertrockeneten Blaetter des sich ankuendigenden Herbstes, doch mittlerweile ist nix mehr vor ihm sicher.

Dann bekamen wir vor zwei Wochen auch noch ein Paket von meinem Freund aus New York, Don, der uns einen Fahrradanhaenger geschenkt hat, zwar schon vor gut einem Jahr, aber den dann doch noch ein Jahr lang bei sich in Michigan in der Garage rumstehen hatte. Dann habe ich mit Anthony zusammen Elliot eingeladen, und bin ueber einen ruhigen Feldweg etwa 10km nach Middlesex gefahren. Erst hatte ich etwas zu viel Luft in den Reifen, und Elliot ist hin und wieder an die Decke gehuepft. Doch nach einiger Feineinstellung gings dann rund und nachdem wir uns in der Red Hen Bakery mit Brot und Bier versorgt haben, und das Heady Topper dann unten am Fluss in der Sonne genossen haben, ist Elliot dann auf dem Rueckweg sogar direkt eingeschlafen. Das ist immer ein gutes Zeichen.
Mittlerweile bin ich mit ihm auch schon die North St. hochgefahren, zum Horn of the Moon (Herr Beitz kann von dem Berg ein Lied singen), und ich muss sagen, dass ich auch gut ins Schwitzen gekommen bin. Doch wiederum eine schoen Tour.
Vorletztes Wochenende waren wir in Toronto, zur Hochzeit von Jeff und Val.


Ich war als 'groomsmen' Teil der Zeremonie, und somit auch dazu angehalten, traditionell korrekt, einen Kilt zu tragen. Ich hab schon schlimmeres im Leben erlebt. Und nach kurzer Eingewoehnungsphase hab ich daran sogar etwas Gefallen gefunden.

Der Junggesellenabschied war von mir organisiert worden, und die Ueberraschungsparty hat fuer Jeff ihre Wirkung nicht verfehlt. Steve und Deb waren ebenfalls da, und haben etwas babygesittet. Es war sehr schoen, die beiden mal wieder zu sehen, und ich glaube auch sie hatten eine schoene Zeit mit uns, und vor allem Elliot. Die Hochzeit selber war dann nicht in Toronto sonder in Niagara on the Lake, an der Suedseite des Lake Ontario auf einem Weingut. Kurz Limo gefahren, kein Problem. 
Sehr huebsch. Auf der Rueckreise haben wir uns dann noch kurz die Niagara Faelle angekuckt, Ich war genauso beeindruckt, wie Elliot. Puh.

Nun haelt schon gewaltig der Herbst Einzug. Ich bin letztes Wochenende an beiden Tagen Cyclocrossrennen hier in Vermont gefahren. Endlich mal wieder. Die Saison dauert ja immer nur von September bis Dezember. Ein guter Spass, vor allem da Don und Lindsay aus Michigan zu Besuch waren.

Photo: So far so good. http://www.crossresults.com/race/2426#cat28858
Pro

Photo: Catamount Cross 2012
Puh

Minikleinmechaniker


In diesem Sinne: "Gut' Nacht!"

Montag, 17. September 2012

Von südlichsten Schlangen und dicken Schlitten

Mitte September! Mitte September bedeutet, dass Südafrika nun schon ein ganzes Jahr um einen Tigges reicher ist. Und Mitte September heißt auch, dass auch ich bald schon gediegene 12 Monate dieses schöne Kapstadt schmücke (das lasse ich jetzt mal einfach so stehen).
Und Mitte September bedeutet, dass offiziell hier jetzt der Frühling angebrochen ist, und der kann sich bisher auch ziemlich sehen lassen.
Am vergangenen Wochenende konnten wir dies merken bei einem Kurztrip zum Kap Agulhas (dem nun wirklich südlichsten Fleckchen Afrikas), wo Mätthie und Familie für eine gute Woche ein Ferienhaus gemietet und wir uns für das Wochenende angemeldet hatten. Dazustoßen taten auch Powelleits aus Hamburg, die gerade durchs Land hochzeitsreisen.
Weil wir uns sachte verspäteten, standen die beiden an der richtigen Straßenkreuzung, um uns den Weg zum Haus zu zeigen. War das schön, die beiden wie zufällig an der Ecke zu treffen, nur dass man sich mal eben 9500km weiter südlich als sonst befand.
Südlich ist dann auch ein gutes Stichwort, denn in Agulhas ist alles südlich. Das südlichste Café Afrikas, die südlichste Brauerei Afrikas, die südlichste Winzerei Afrikas, der südlichste Leuchtturm Afrikas, und in unserem Fall sahen wir (zu meinem Entsetzen) auch die südlichste Schlange (wahrscheinlich der Welt). Aber der Reihe nach.
Verfrüht konnte ich ins Wochenende starten, Tim holte mich schon um 15 Uhr von der Arbeit ab (wir hatten mal wieder ein Auto von Marcus geliehen, welches eigentlich ein Chico sein sollte, er uns dann aber eine Mercedes A-Klasse versprach, weil alle Chicos belegt waren, und der letztendlich ein übertrieben schlittiger E-Klasse Mercedes wurde, der so breit war, dass ich noch nicht mal vom Beifahrersitz aus Tim eine Hand auf die Schulter legen konnte, weil er zu weit entfernt war), damit wir dem üblichen Freitagnachmittagsverkehrschaos entgehen konnten. Klappte an sich recht gut, bis wir aus der Stadt raus waren und dann erstmal schön standen, weil links und rechts der Fahrbahn scheinbar Frühjahrsgärtnereiarbeiten verrichtet wurden. Das wird hierzulande ganz einfach gehandhabt, indem Feuer kontrolliert gelegt werden und sich sorgfältig Stück für Stück vorarbeiten, dabei alles darniederbrennen und dank der üppigen Rauchentwicklung ein zügiges Passieren der Autos unmöglich machen. Aber bitte, auch das haben wir überstanden. Ein kurzer Zwischenstopp auf der Farm, auf der Tims Lieblingscider hergestellt wird, und die späte und damit nicht zu ändernde Erkenntnis, dass wir unser gesamtes Bettzeug feinst säuberlich zusammengefaltet auf dem Kapstädter Bett vergessen hatten (nein, es muss hier klar und deutlich gesagt werden, dass Tim und Tim allein es vergessen hatte!), und schon waren wir da und ließen es uns gutgehen mit Leckereien von Mätthie gekocht und Geschichten, die Julia und Micha auf ihrer bisherigen Reise im Krüger Nationalpark, in Swaziland und auf der Garden Route erlebt hatten.
Samstag fuhren wir vier von der Elbe Combo (so hieß tatsächlich passenderweise eine Wurmmischung im ortsansässigen Anglershop) ans Meer, zum Wandern am südlichsten Zipfel Afrikas.

Das war eine schöne Tour. Das Wetter war der Knaller, das Meer so unfassbar blau, die Berge idyllisch grün, der Strand übersät mit schönsten Muscheln, die Ausblicke traumhaft und als ich mein Glück kaum fassen konnte, schlängelte doch tatsächlich direkt vor uns eine Schlange über den Weg! Nun soll gesagt sein, dass diese Tiere bestimmt ganz freundlich und eindrucksvoll sind, aber trotzdem gehen die in meinen Augen einfach mal so gar nicht!!! Meine erste Schlange ist wohl gleichzeitig die südlichste, die ich jemals gesehen habe und sehen werde (hoffentlich). Grob geschätzt war sie 40cm lang, gefühlt aber 2 Meter. Und unheimlich schwarz mit gelben und grünen Streifen. Ganz schlimm!
Aber gut, auch das hab ich überlebt. Sie hockt wahrscheinlich immer noch im Dickicht am Kap und traut sich nicht mehr hervor, nachdem ich einen Urschrei losgelassen hatte. Selber schuld!

3/4 der Elbe Combo auf Amrum...ähh am Kap Agulhas
Möwe mit Wrack
Der Tigges mit Wrack
Der Schlitten mit Wrack
Nur Wrack
So sieht er schließlich aus, der südlichste Punkt Afrikas
Den Nachmittag verbrachten wir dann entspannt auf der Terrasse, mit Kaffe, Tee und einer Menge guter Laune.

Vor dem abendlichen Braai mit fangfrischem Fisch vom Hafen war noch ein Spaziergang am Strand und Hafen fällig.

Der alte Mann und das Meer
Am Sonntag machten wir uns nach dem Frühstück auf den Weg. Wir wollten noch einen kleinen Abstecher in die bergige Umgebung machen bevor sich die Wege von uns und Powelleits fürs Erste trennen sollten. Wir machten Halt zum mittäglichen und erfrischenden (immerhin waren es schicke 30°) Milkshake in Greyton, wo es gar putzige Cottages in schönster Rosamunde-Pilcher-Manier mit Rosenranken und Reetdach gab.
Die Landschaft ist dieserzeit überall so schön. Nach dem  Winter ist alles schön saftig und grün und mit zunehmenden Temperaturen blüht es ganz herrlich, so dass dieses Wochenende schön farbig, schön gemütlich, schön lecker, schön unterhaltsam, einfach schön schön war.


Eine schöne Woche in diesem Sinne!

Mittwoch, 5. September 2012

Spaetsommer-Hike & Mood Indigo

Nun sind wir seit einiger Zeit wieder zurueck in Vermont und geniessen hier den spaeten Sommer. 
Die vergangenen Wochen seit wir wieder hier gewesen sind, war es nochmal wirklich schoen und sommerlich. Gestern traf mich dann aber zum ersten Mal etwas der Herbst-Blues. Es war das erste Mal wirklich grau und kuehl morgens und hat dann auch den ganzen Tag gespruehregnet. 
Dazu passt doch: 
 

Doch nun nochmal kurz zum Rest des Sommers:

Elliot hat mittlerweile das Krabbeln sehr gut drauf, krass wie schnell das ging, von nicht mal auf dem Bauch liegen wollen, zu 'ich kuck mir mal das andere Ende des Zimmers an'. Es fing auf der Veranda an, als ich merkte, dass er sehr interessiert an trockenen Blaettern war, die so schoen rascheln. Die hab ich dann mal etwas weiter von seiner Decke weggelegt und er raffte sich prompt auf, und krabbelte hin. Gratulation.
Am vergangenen Wochenende (Labor Day weekend) sind wir mal wieder wandern gegangen. Und haben Elliot in einem von Freunden geliehenen "Rucksack" getragen. Puh. Der ist an sich schon schwer genug - und der Rucksack auch.  Naja, aber den Ausblick von dort oben scheint Elliot sehr genossen zu haben, und auch wenn der Trail etwas 'technisch' kompliziert war zwischendurch und auf der Spitze tatsaechlich in reines Felsklettern ausartete, war das doch eine Wahnsinns-Tour.  Meine alten 'Wanderschuhe' hat es mittlerweile (nach einer ewiglangen Aera) auch dahingerafft, und ich musste mich trennen. 

nach Jahren....

Johanna leicht enthusiastisch.

Wenn sie schon Leitern brauchen, weiss man dass es bald wirklich steil wird.

Ein huebscher Durchgang als Teil des "Long Trails"



Camels Hump Spitze 10km weiter

Blick nach Westen, die Adirondacks in Upstate New York hinter dem Lake Champlain

So gut, so weit. Nun machen wir uns auf nach Canada, zu Jeff und Vals Hochzeit. Wir freuen uns sehr, denn grandma&grandpa kommen aus Madison auch zu Besuch und werden uns mit Elliot ein wenig behilflich sein. Ausserdem freue ich mich drauf, die beiden endlich mal wieder zu sehen. Darueber hinaus werde ich dann wohl hoffentlich das erste Mal in meinem Leben die Niagara Faelle zu sehen bekommen, denn die Hochzeit findet auf einem Weingut in Niagara on the Lake (etwas noerdlich der Faelle) statt. Hiervon dann naechste Woche mehr. Ein schoenes Wochenende euch allen.