Montag, 21. Dezember 2020

da passte einma nich richtig auf, und schon is 2020

jawollo, da kann doch ruhig mal wieder was in die vogelnester. 4 jahre ruhe ist lange genug. und wollen wir doch ma sehen, ob nicht das eine oder andere erwähnenswerte passiert ist in der zeit.

wir haben poppenbüttel und der großen stadt (damit ist hamburg gemeint, pobü selbst ist ja eher nich so großstädtisch) den rücken gekehrt.

es zeichnete sich im späten 2018 ab, dass das häuschen in der stadtbahnstraße über kurz oder lang verkauft werden würde. ich schob gleich panik und checkte die einschlägigen seiten nach wohnungen und verzweifelte schlichtweg an der aussicht auf 2zimmerküchebad im 5. stock in wandsbek-gartenstadt. garten, relativ gute anbindung an öffentlichkeit, verkehrsmittel und erholungsgebiete hatten mich ziemlich verwöhnt. jetzt also wieder zurück in die 50qm-butze?
achso, und dann gibts ja jetzt auch ihn hier

er ist freddie und belegt seit februar 2018 unsere couch! ein hundeopi aus dem tierheim geesthacht, der uns (mich) auf trab hält und bis auf kleine ausnahmen viel freude bereitet.

allerdings trägt er nicht unbedingt zu einer erleichterten wohnungssuche bei.

und dem tigges und mir war auch nicht wirklich nach 2zimmerküchebad.
also schleunigst einen plan (fürs leben) gemacht, da sind wir ja mittlerweile profis.. und den gedankenschritt zum eigenheim gewagt.

aber weil klassisch (grundstück, haus drauf, 40 jahre abbezahlen) nicht so ganz unseren vorstellungen entsprach, trieb uns das downsizing (sowohl quadratmetertechnisch, wie auch preistechnisch) um.

nach ganz viel recherche vom meister der recherchen (nicht bob andrews) und ankucken und rumrechnen wurde ein kleines (30qm grundfläche) holzhaus (innen wie außen) bei einem tischler (mit der unterstützung einer tiny house beraterin von indiviva) in auftrag gegeben. laaaange, fast 6 monate, mussten wir auf die entgültige bestätigung und vor allem auszahlung des geldes von der bank warten und deshalb den umzug immer weiter nach hinten verschieben, ABER

seit 2. november 2020 wohnen wir jetzt im häuschen auf einem mobilheimpark in lauenbrück im landkreis rotenburg/wümme in niedersachsen!
wir konnten tatsächlich so lange noch in der stadtbahnstraße bleiben, haben hab und gut verkleinert wie weltmeister, so dass der umzug mit einer transporterfuhre und tims goldwertem kollegen jochen abgehandelt werden konnte.

lauenbrück ergab sich zufällig, so ein minihaus kann man nämlich, wenn man nicht gerade ein grundstück in peto hat, nicht einfach überall hinstellen.
auf dem mobilheimplatz hier stehen aber viele solcher kleinen häuser. meist allerdings weniger aufwendige leichtholzmobilheime, die gar nicht unbedingt fürs dauerhafte wohnen gedacht sind. dennoch sind die meisten unserer nachbarn mit dem wohnsitz hier gemeldet und leben das ganze jahr hier.
und weil lauenbrück einen regionalbahnhof mit direktverbindung nach hamburg hat, schien es geradezu perfekt, weil tim dann auch nur 10 minuten länger zur arbeit unterwegs sein würde als von poppenbüttel.
ich wollte mir hier dann irgendeinen job in radelabstand suchen, vielleicht nicht unbedingt wieder 12km entfernt, aber auf alle fälle wollte ich nicht zur pendlerin werden.

jaja, tim und zur arbeit unterwegs sein und ich radel alltäglich durch die niedersächsische heide.. toller plan! dann kam corona.

tims agentur arbeitet seit mitte märz im home office. tim auch. erst von der stadtbahnstraße aus, jetzt von hier (weil es keinen telefonanschluss gibt auf dem platz, beziehen wir internet aus der steckdose über einen wlan-cube).
im bioladen brummt seit märz das geschäft noch mehr denn je. ich nehme jeden tag den metronom, der fährt 1x in der stunde, zum hauptbahnhof und steige dann, um mir wenigstens für ein paar minuten am tag fahrtwind um die nase wehen zu lassen, auf ein recht klappriges klapprad.

es erfüllt aber seinen zweck, anschaffung fürs neue jahr wird ein schutzblech für das hinterrad sein, denn die improvisierten zwei schnellhefter aufm gepäckträger verhindern bei dem schlammigen untergrund auf dem weg zum lauenbrücker bahnhof nur sehr dürftig, dass es auf meinem unteren rücken aussieht als hätte ich es nicht mehr rechtzeitig zum klo geschafft..

ich bin also diejenige, die pendelt, und der tigges schluppt zuhause vom bett an den arbeitsplatz in nur 2,5 minuten, ohne das haus zu verlassen.
zwar konnte ich meine arbeitszeit auf eine 4-tage-woche verringern, arbeite demnach an den tagen, an denen ich im laden bin, länger, aber das gelbe vom ei ist der zustand dennoch nicht.
bedeutet also, dass ich mich hier umsehe, ob nicht irgendwer was zu tun hat für mich. es müssen ja nicht gleich wieder 25km am tag sein, aber so ein bisschen fehlt mir das ausgedehntere fahrradfahren schon.

trotzdem bereue ich nicht, hierher gezogen zu sein. das häuschen ist herrlich. nach anfänglichen problemchen mit dem nicht vorhandenen starkstrom und dem herausfinden, wie viele elektronisch betriebene geräte wir gleichzeitig benutzen können bis die sicherung rausfliegt, und dem respekt vor dem recht überschaubaren raum, der uns zur verfügung steht, haben wir uns ganz gut eingeschaukelt.
der platz ist komplett von wald umgeben, morgens und abends sind hirsche und rehe die nächsten nachbarn, einen wolf solls auch geben (der hat diesen sommer von der angrenzenden pferde-ziegen-schafkoppel ein schaf gerissen), und so viel landschaft, die zu spaziergängen einlädt (grad gestern waren wir im ekelmoor unterwegs, demnächst steht dann eine wanderung durch die schneckenstiege an).
ich finde es wunderbar hier!

ausblick auf besagte koppel, wo der wolf sein unwesen trieb
ausblick auf besagte koppel, wo der wolf sein unwesen trieb

das nachbargrundstück ist bisher nur mit einem fundament versehen

morgens um halb 9 in niedersachsen