Amerikazeit zu Ende, jetzt heißts zurück nach Deutschland
und einem geregelten Leben nachgehen. Ja herrlich. Gerade habe ich ganz andere
Sorgen..(dies schrieb vor lauter Empörung noch während des Fluges)
Aber der Reihe nach.
Montpelier war stark, viel Schönes gesehen, schön viel
gemacht und naja, kann man ja selber sehen.
Abschluss in Montreal gehabt, da wars ganz schön warm, aber
schön.
Die Junior-Familie Tonn hat mich durch den Tag gebracht,
während Tim beim TEH ordentlich abräumte (erstaunlicherweise kam er tatsächlich
mit einem Preisgeld von 50 Dollar zurück, und das, wo ihm doch die 2 Jahre
afrikanische Trainingslosigkeit arg in den Fingern steckte).
Da gab es also so einiges zu erleben, nicht nur die
Besteigung des Mont Royal und den belohnenden Ausblick auf die Stadt.
Sondern auch den Eiskaffe im Park der juristischen Fakultät
und die viele Kunst überall.
(auch außerhalb von Museen steht und liegt offensichtlich da so manches
rum)
Am folgenden Tag durfte ich mich dann nochmal mit Tim und
einigen seiner Tischeishockey-Kollegen davon überzeugen.
Fazit: Montreal ist eine schöne Stadt mit viel Grün und sehr
vielen netten Ecken, also durchaus eine Reise wert. Noch dazu verschafft das
Französische überall einen gewissen Hauch von Besonderheit und nahezu Exotik.
Per Nachtbus erreichten wir New York. Nochmal spannend war
die Ein- oder Rückreise in die USA. Um kurz nach Mitternacht machte uns der
Busfahrer auf die bevorstehende Passkontrolle aufmerksam, mit dem Hinweis, dass
mit den Kerlen nicht zu spaßen sei. Wir sollten brav alle Fragen beantworten,
die uns gestellt werden und ja nicht auffällig werden. Joah, das hilft nicht
grad, wenn man mit dem allzeit besorgten Tigges auf Reisen ist. Aus Solidarität
machte ich mir mit ins Hemd, aber musste dann eher lachen, als es den
Grenzbeamten so überhaupt nicht zu interessieren schien, wo wir herkamen, wo
wir hinwollten und vor allem warum und wie lange wir in die USA wollten.
Am nächsten Morgen also wieder für kurze Zeit in New York, ab
zur Wohnmobilvermietung (ne Stunde Busfahrt und viertel Stunde Taxi) und das
Schiff in Empfang genommen.
Dann einige Stunden später Kristin eingeladen und los gings.
Über unzählige Zollstraßen und –brücken und schließlich voll durch die Bronx.
Aber gut, muss man auch mal gemacht haben.
Wir machten ordentlich Strecke um nur ja aus NYC’s
Speckgürtel rauszukommen.
Erster Stopp in Madison, CT. Ein State Park direkt am Meer.
Puh, geschafft.
Und wie sich am nächsten Tag herausstellte und sich als ewiges
Motto unseres Trips verfestigte: Could be worse!
Da kam Freude für die weitere Reise auf
Wir trippten durch so einige schöne Landschaften, alle kann
und will ich hier auch gar nicht zeigen, nur so viel, dass ich noch nie so
viele hübsche und zurechtgemachte Häuser ja durchweg Ortschaften gesehen habe.
Einpacken können da die Nagelscherenrasenschneider und Gartenzwergaufsteller
und Teichanleger und Rosenzüchter. Viel Holz, wenig Gedöns. Hübsche Farben,
schlichte Ausführung.
Übernachten taten wir in den kommenden Tagen größtenteils in
State Parks, erstens weil sie billiger waren, zweitens auch spät noch geöffnet
und willig Neuankömmlinge aufzunehmen und drittens schlicht und ergreifend,
weil es so viele gibt und die so riesig sind und so viel Natur bieten, dass ich
mich schon fast ärgerte über das typische Campingplatzgeklüngel, was wir auf
den paar privaten Plätzen, die wir ansteuerten, wahrnahmen.
Ich mochte die State Parks auch, weil ich dann und wann in
bester Umgebung laufen gehen konnte. Und weil sie unvergleichbar gut
ausgestattet und gepflegt waren. Da macht Camping noch Spaß.
Wobei wir eigentlich nicht wirklich Camper waren, immerhin
hatten wir eine komplett eingerichtete Wohnung dabei, in der es warm und
trocken war, egal wie es draußen aussah.
Das konnten wir mehrfach austesten, wenn es sintflutartige
Regenfälle gab (und die gab es wohl häufiger als sonst in diesem Jahr) und ich
nur bloß nicht tauschen wollte mit den armen Zeltbewohnern, weil ich noch nicht
mal zum Zähneputzen ins Waschhaus musste.
Wir hatten lustige, spannende und historisch wertvolle
Stopps und Ausflugsziele.
Top 5:
Das Gillette-Castle am Connecticut River in Connecticut. Ein sehr
eigensinniger Herr Gillette, seines Zeichens Schauspieler und u.A. Darsteller
von Sherlock Holmes, hat sich eine feine Burg gebaut, die teilweise recht
abgedrehte aber dennoch sehr sympathische Züge
an den Tag legt.
Mystic Seaport. Ein Freilichtmuseumsdorf, wo das
Leben in einem Hafenstädtchen sehr detailgetreu nachempfunden wird.
Erste Übernachtung auf einem Walmart-Parkplatz in Newport,
RI. Da hatten wir nämlich im Vorwege gehört und gelesen, dass man da wohl als
Wohnmobilurlauber gute Chancen hat, umsonst zu übernachten ohne von der Polizei
wegen Gesetzeswidrigkeit jäh aus dem Schlaf gerissen zu werden. Also ausprobiert.
Um Erlaubnis fragen mussten wir dann aber beim Besitzer des Parkplatz, welcher
nicht etwa Walmart war, sondern der Betreiber eines kleinen Liquorshops neben
dem Walmart. Für den Harry wars ok und so konnten wir lecker Essen kochen und
essen und zum Verdauungsspaziergang noch eine Runde durch die
Supermarktregalreihen drehen. Foto konnte man schon beim letzten Eintrag
bewundern.
Die Reise nach Nantucket, MA mit der Fähre von Hyannis.
Nantucket ist wie Fanö, nur etwas weniger Deutsche. Aber mindestens genauso
viele Touristen. Und Touristenshops. Aber auch gute Eiscreme, Bombenwetter und
sehr fürsorgliche Bewohner. Wir standen vor dem Observatorium und ärgerten uns
ein wenig, dass sämtliche Veranstaltungen und Besichtigungen erst in der Woche
drauf beginnen sollten, als uns Scott, ein lustiger Mann aus Kalifornien, der
auf der Insel für so manches zuständig ist, unter anderem für das
Observatorium, eine private, sehr detaillierte Erläuterung zu allem, was wir
wissen wollten, und noch Tipps für einen guten Ausflug für den Rest des Tages
gab. Doch damit nicht genug, wir machten uns also auf den Weg zu einem der
schönsten Strände der Insel, und als wir sowohl zeitlich wie auch
entfernungstechnisch schon Bedenken bekamen, hielt er mit seinem Auto hinter
uns und bot uns an, uns zum Strand zu fahren. Also bekamen wir noch eine
exklusive Inselrundfahrt. Und Schmedi dazu noch ihre erste Fahrt auf einer
Pickup-Ladefläche.
Der Geburtstag vom Tigges. Der fing nämlich sehr nice an,
mit Pancakes und Eis und Sprühsahne und Mini-Donuts und Peanutbuttercups. Alles
zusammen wohlgemerkt, fürs Geburtstagskind.
Gut gestärkt gings dann an die nördliche Spitze vom Cape
Cod, wo Tim den Leuchtturm seines Lieblingsbildes von Edward Hopper aufsuchen wollte. Cape Cod sieht aus wie
ein Arnold-Schwarzenegger-Arm in Pose,
und der Leuchtturm ist am unteren Ende der Finger quasi, gegenüber von
Provincetown. Dahin kommt man nur per Boot oder per Pfad auf großen
Steinblöcken. Da kann man dreimal raten, welchen Weg wir genommen haben..
Zum Leuchtturm selbst ist Tim dann allein gestapft, und es
hat sich wohl gelohnt.
Wir Mädels hingegen sind also umgedreht und zurück zum
Monty-Mobil, wo wir schon von weitem Disco-Beleuchtung sahen, heißt Polizei.
Ich legte einen ordentlichen Schritt zu, allerdings verpassten wir den Officer
knapp und fanden nur noch einen Brief von ihm.
Schön ein Knöllchen für Falschparken eingesackt.
Weil wir eh nicht wussten, wie lange Tim noch unterwegs sein
würde, stiefelten wir also los zur Polizei und machten uns aufm Weg ordentlich
in die Hosen, dass wir gleich richtig zusammengefaltet würden und
wahrscheinlich sofort des Landes verwiesen, aber atmeten sichtlich auf, als „nur“
eine ältere Dame in der Knöllchen-Abteilung auf uns wartete, uns die 25 Dollar
abnahm, eine Quittung ausstellte (und dies aus welchen Gründen auch immer sehr
betonte) und uns noch einen schönen Aufenthalt in Provincetown wünschte. Puha.
Und Top 5 war Boston.
So schöne Stadt, relativ gemütlich und maritim und doch
Großstadt.
Hier Bilder, mehr muss ich nich sagen.
Jetzt schnell noch die Moral von der Geschichte am Anfang.
Rückflug vorgestern von NYC mit Icelandair. Alles hat super geklappt. Etwas
gehetzt kamen wir am Flughafen an, wir mussten ja komplett mit dem Bus durch
die Rush Hour von Jersey City nach New York City und von dort mit einem anderen
Bus zum JFK Flughafen. Schlussendlich waren wir gute eineinhalb Stunden vor
Abflug da, wir konnten gleich einchecken und durch die Sicherheitskontrolle,
Kristin allerdings musste länger warten um an den Schalter zu kommen und ihr
Abflug verzögerte sich gleich um eine Stunde.
Im Flieger überwältigte mich, dass man gleich eine Flasche
Wasser angeboten bekam und vor allem sowas von viel Beinplatz hatte.
Jaja, diese skandinavischen Dienstleister, stark.
ABER man soll den Tag nicht vor dem Abend loben,merken!
Stutzig wurden wir beim Blick in die Bordmenukarte, wo
lediglich Snacks aufgeführt waren und vor allem Preise. Ein läppisches Sandwich
mit ein bisschen Käse drauf für 12 Euro! Ein Stück Obst für 2 Euro!
Entschuldigung. Noch nicht mal Wasser gabs ohne Bezahlung.
Somit gab es also kein Essen für uns. Couldn't be worse..
Beim Zwischenhalt in Reykjavik gabs dann einen sehr teuren
und damit natürlich sehr leckeren Kaffe.
Und am Flughafen in Frankfurt wurde erstmal der
Rewe-Supermarkt gestürmt.
Es folgen jetzt Reisetage durch Deutschland, wir sehen uns,
spätestens dann wieder in oder um Hamburg.
HAHA! Schoener Bericht, aber das mit dem Essen bei ICeland Air hab ich dir doch erzaehlt, von meinem Hoellentrip letzten Sommer von D zurueck nach Boston! Nur hatte ich noch 13 Std. "Auffenthalt" in Kevlavik Airport. Ueber Nacht. Nie wieder ! Nie.
AntwortenLöschenSo gut. Dann mal weiter machen mit Wohnung suchen und so... kommt ja bald Besuch.
Muss ich gleich mal korrigieren - die Verspätung meines Fliegers wurde, solange ihr noch am JFK wart, mit 1 Stunde angezeigt. Letztendlich waren es dann schicke 2 Stunden, was mich am Londoner Flughafen etwas in Hektik versetzte und erneut eine Berechtigung zur Fast Lane bescherte - nur, um festzustellen, dass der Flieger nach Hamburg auch verspätet war. Stressige Rückreise so to say.
AntwortenLöschenAnsonsten: Wunderbare Reise!!! Wunderbare Fotos!!! Oder kurz und knapp: Could be worse ;-) COULD BE RAINING!
Will never forget it.